Der geborene Wiener Prof. Gerhard Baader erlebte als Zehnjähriger den „Anschluss" Österreichs und die Pogromnacht in November 1938 in seiner Heimatstadt. Arbeitslager und Zwangsarbeit konnte er durch die Hilfe von Christen überleben. Seit den 1980er Jahren engagiert er sich als Medizinhistoriker der Freien Universität für die Aufdeckung und Aufarbeitung der Krankenmorde der Nationalsozialisten. Über 300 000 Behinderte und psychisch Kranke sind dem Tötungsprogramm zum Opfer gefallen. Bis heute unterrichtet Prof. Baader an der FU-Berlin und ist ehrenamtlich in einer Berliner Synagoge tätig.
Einen beeindruckenden Einblick in dieses bewegte Leben bekamen die Schülerinnen und Schüler beim Zeitzeugengespräch am 29. 11. in der voll besetzten Aula. Eine Schülerin schrieb im Anschluss:
"Es ist beeindruckend, wie Professor Baader trotz des Verweises vom Gymnasium und der schrecklichen Schicksalsschläge sein Leben und seine Bildung wieder in die Hand genommen hat. Wie gut, dass durch die Überlebenden diese Verbrechen erzählt und somit nicht vergessen werden."